Der dritte Tag mit Dauerregen mitten im Sommer.
Es ist kalt. Es ist dunkel. Ich habe alle Fenster in der Wohnung zu gemacht und das mitten im Sommer. Das gibt es bei uns sonst NIE.
Was macht man da, damit man nicht in Depression und Müdigkeit versinkt?
Hier kommen meine 3 Tipps bei Dauerregen im Sommer.
Wahlweise 1, 2 oder 3 ausprobieren und mir dann berichten, wie es euch anschliessend geht. Ihr dürft natürlich auch alle 3 ausprobieren.
Tipp 1: Die Fotos vom letzten Sommerurlaub sortieren
Ein bisschen in schönen Erinnerungen schwelgen, strahlende Gesichter, blauer Himmel, Meer und Sonnenschein. Da geht es einem doch gleich wieder besser, ein Lächeln huscht über die Lippen und die Wohnung scheint ein klein wenig heller.
Tipp 2: Den Friesennerz aktivieren und raus gehen in den Regen
Hilft. Wirklich. Zieht was Wetterfestes an, wenn es sein muss Regenmantel, Gummistiefel und Regenschirm. Einfach etwas an die frische Luft und etwas Bewegung. Tut gut, pustet das Hirn frei und die schlechte Laune einfach weg.
Wir haben uns am Sonntag trotz Dauerregens auf den Weg gemacht zum Mittelalterfest in Grafenberg.
Ein Hufeisen selbst zu schmieden ist schon ein tolles Erlebnis für ein Kind! Ich bin ja eigentlich kein wahrer Mittelalterfan, aber das Fest war wirklich toll gestaltet. Kein Plastik oder moderne Zelte // alles sehr überzeugend wie aus einer anderen Zeit. Die Ritter haben sogar in Zelten gelagert am Grafenberg. Leider haben wir es dann nicht mehr geschafft das (wegen des Wetters ohne Pferde stattfindende) Ritterturnier zu sehen, weil wir irgendwann trotz Regensachen nass und kalt waren. Die armen Ritter, die anschliessend die ganzen patschnassen Sachen zusammen räumen mussten… War auch nicht immer ein Spaß in dieser Zeit.
So grau sah es da wirklich aus. Trotzdem war es wirklich interessant! Also, wenn ihr mal so ein Mittelalterfest in der Nähe habt: hingehen!
Tipp 3: sich für die Flüchtlinge engagieren
Der dritte Tipp geht thematisch und auch gefühlt schwer zusammen mit den beiden vorherigen. Aber so ist das nun mal im Moment. Unser „normales“ Leben trifft auf das „normale“ Leben der Flüchtlinge. Und das geht eben nicht wirklich zusammen. Wir haben das Problem, dass Regen schon ein Problem für uns ist und die Flüchtlinge kommen natürlich mit ganz anderen Problemen. Ausserdem stehen sie hier möglicherweise nur mit Flipflops bekleidet im Regen…
Darum mein Tipp: öffnet euch für die Probleme von andern, da ist der Dauerregen dann nämlich kein wirkliches Problem mehr.
Wir waren gestern in der Flüchtlingsunterkunft in der Roßstrasse um mögliche Hilfen zu besprechen und da gibt es einen großen Bedarf. Dabei geht es weniger um Hilfe in Form von Sachspenden, als viel mehr um den Bedarf an praktischer Hilfe in Form von kreativen oder sportlichen Angeboten oder Hilfe in Form von Zeit in den Unterkünften. Die Kleiderkammer ist gut gefüllt, Essen und Versorgung gibt es von der Stadt, darüber hinaus gibt es aber kein Angebot. Das heisst, die Menschen, die Schlimmes durchgemacht haben sitzen einfach den ganzen Tag und warten. Ohne zu wissen, wie es für sie weitergeht….
Wenn ihr Ideen habt: sprecht die Leiter der Unterkünfte direkt an und stimmt mögliche Angebote mit ihnen ab. Das geht auch wunderbar bei Regen.
Wenn ihr euch zum Thema Flüchtlinge in Düsseldorf weitergehend über notwendige Hilfen und Spendenbedarf informieren wollte // hier einige Informationsquellen:
Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf
Willkommen in Düsseldorf – Facebookseite
Spenden für Flüchtlinge – Facebookseite
Seite der Stadt Düsseldorf zum Thema Flüchtlinge
Nachtrag: Seite der Stadt Düsseldorf für alle, die sich als Ehrenamtler engagieren wollen.
Mir müssen uns wohl alle engagieren um mit dieser besonderen Situation umgehen zu können. Integration kann nur funktionieren, wenn es auch Kontakt zwischen uns und den Flüchtlingen gibt.
Den Dauerregen können wir nicht ändern. Andere Dinge eben schon. Helfen wir mit, dass die Flüchtlinge nicht nur Grau sehen in unserem Land.
Liebe Grüße.
– Anja