Manchmal muss man sich ja selbst austricksen – und das mache ich mit meiner 5 Minuten Malchallange. Sicher kennt ihr das: Alltag – Arbeit, Wäsche, Einkaufen, Kochen, Kinder, Kümmern, Organisieren, Planen………. Der Tag ist schneller vorbei als man „Ich will noch Malen“ sagen kann.
Mir hilft es aber, wenn ich regelmässig kreativ werde. Nicht jeder Tag ist da gleich, und es gibt Tage, da fliesst das kreative Schaffen nur so, und Tage an denen nichts so richtig gelingen will. Aber damit ich nicht in eine zu große Anspruchshaltung rutsche und ich dadurch kein Ergebnis mehr für gut genug erachte, ist es für mich wichtig wirklich regelmässig zu malen. Einfach kleine Dinge ohne Anspruch auf „perfekt“. Ein kurzes Innehalten im Alltag.
Und dafür habe ich #Minutenfuenf diese Malchallange für mich erschaffen. 5 Minuten pro Tag. Das sollte zu schaffen sein. Meistens.
Wie funktioniert meine 5 Minuten Malchallenge ?
Wie du vielleicht weißt, male ich am liebsten mit Acrylfarbe und Spachtel auf Papier. Ich klebe mir für die #Minutenfuenf Malchallenge also ein DIN A5 Blatt mit Tape auf den Tisch, starte den Timer auf meiner Uhr und wenn die 5 Minuten anfangen zu laufen, fange ich an zu malen.
Wenn der Timer abläuft und meine Uhr piepst, höre ich auf zu malen, ziehe das Klebeband ab und schaue mir das Bild an. Während der 5 Minuten Malzeit schaue ich NICHT auf meine Uhr, so dass das Ablaufen der 5 Minuten immer wieder überraschend kommt. Ich will mich nicht selbst manipulieren und denken ach – hier musst du noch schnell was ändern und da… Vorbei ist vorbei.
Schön ist, dass ich jeden Tag einen frischen Start habe. Am Vortag habe ich vielleicht frisches Grün und Rosé bevorzugt und am nächsten Tag male ich dunkel und intensiv. Je nach Laune, Wetter und Inspiration, die ich erlebt habe. Gestern war gestern. Heute ist heute.
Manchmal komme ich dann gleich so in den Flow, dass ich das nächste Blatt male und das nächste und das nächste. Vielleicht gefällt mir die Farbkombination dieses Tages gerade so besonders gut, oder die Hand fliesst so schön leicht und von alleine. Kennst du das?
Manchmal bin ich aber auch zu angespannt, die gewählten Farben passen nicht richtig zum Tag und die entstehenden Flächen gefallen mir nicht so wirklich. Ist dann halt so. Morgen ist ein neuer Tag. Morgen ist Morgen.
Vorteile meiner 5 Minuten Malchallange
Der grösste Vorteil für mich ist, dass ich nicht viel Zeit damit „verschwende“ zu überlegen, WAS ich kreatives machen möchte. Ich habe viele Materialien, beherrsche viele Techniken, habe auf vieles Lust… Wenn es dir auch so geht, weisst du vielleicht, dass man viel Zeit damit verbringen kann sich durch seine Materialien zu wühlen und zu überlegen, welche der vielen Optionen man denn heute wählt. Es gibt zu viele schöne Möglichkeiten und ZU VIELE Ideen. Und manchmal fängt man dann auch gar nicht mehr an.
Ich habe kein grosses Atelier, indem ich alle Materialien direkt griffbereit habe. Ich muss erst alles raussuchen und vorbereiten, später wieder sortieren und wegräumen. Diese „Zeitverschwendung“ des Findens fällt damit weg. Die Materialien für diese Challenge stehen bereit, brauchen nicht viel Platz und sind auch schnell wieder zur Seite geräumt.
Und ja – natürlich träume ich von einem großzügigen Atelierraum, in dem ich alle Materialien in grossen, offenen Regalen verfügbar, gut sortiert und sichtbar gelagert habe! Alles griffbereit, grosse Arbeitstische für verschiedene laufende Projekte, freie Wandfläche für Leinwände und grosse Papiere, unempfindliche Bodenfläche, auf der man körperlich malen kann, gutes Licht und fest installierte Stative, um zu Filmen und Fotos zu machen. Ein grosser, wunderschöner Raum nur für mich. Am besten noch mit einem kleinen Gärtchen dahinter. Hach! Ein echter Traum von mir!!!
Also wenn du so etwas für mich als bezahlbare Option hast – immer her damit!
Da ich aber diese Möglichkeit bis jetzt noch nicht habe: muss ich mich beschränken. Und darin bin ich wirklich nicht sehr gut. Ich würde am liebsten alle kreativen Techniken ausprobieren, lernen und anwenden. Holz, Keramik, Textilien, Farbe, Blumen! Ich liebe und lebe kreative Vielfalt!
Zu viele Möglichkeiten führen bei mir manchmal zu einer Überforderung, zu einem Stagnieren und Verharren. Du siehst also, dass Beschränkung für mich wichtig ist, um in Konzentration und besonders auch in Aktion zu kommen. Denn bei mir bedeutet Aktion = mehr Aktion. Einmal angefangen ist es oft so, als würde ein kleines Dominosteinen angestossen und dann die nächste Kreation bewirken und die nächste. Du kennst das Prinzip.
Darum die Malchallenge. Die Regeln stehen fest. Ich muss nicht nachdenken und kann direkt machen. Der Anfang ist klar und das Ende auch (wenn ich mich nicht aktiv dagegen entscheide und weiter malen will). Ich muss nicht darüber nachdenken. Und mit den Händen etwas zu machen, macht mich glücklich! Es entspannt mich. Es bringt mich in Ruhe. Es lässt meinen immer sprechenden Kopf still werden. Es lässt mein Inneres nach Außen. Es lässt mein Herz durch meine Hände sprechen.
Und wenn ich mit den Händen etwas erschaffe, geht es mir gut.
Ziele meiner 5 Minuten Malchallange
Und damit sind wir auch schon bei den Ziele und Gründen für meine Malchallenge:
- regelmässig kreativ werden
- vordefinierter, kurzer Zeitrahmen
- feste Regeln
- nicht überlegen müssen, auf was ich Lust habe
- keine Zeit verschwenden mit dem Abwägen der verschiedenen kreativen Möglichkeiten/ Techniken
- keine Zeit damit verbringen, Materialen zu finden und auszupacken
- Beschränken!
- den Kopf ausschalten und einfach machen
- Kontrolle reduzieren
- jeden Tag frisch anfangen
- keine Angst an schlechten Tagen, etwas „grosses“ kaputt zu machen, es ist nur ein tägliches Blatt Papier
- meditatives Malen
- Entspannen
- Loslassen
- Beruhigung des Geistes
Regeln meiner 5 Minuten Malchallenge #Minutenfuenf
Also noch einmal kurz und knapp zusammengefasst – die Regeln meiner Malchallenge:
#Minutenfuenf – Jeden Tag 5 Minuten malen:
- ein Blatt Papier mit Klebeband vorbereiten
- den 5 Minuten Timer starten
- 5 Minuten malen
- während des Malens nicht auf den Timer schauen
- wenn der Timer klingelt: aufhören zu malen
- das Klebeband entfernen
- das Blatt anschauen
- das Blatt nicht „bewerten“
- das Ergebnis muss nicht „schön“ sein. Es geht lediglich um den Prozess des spielerischen Erschaffens. Um das Ausprobieren. Um das Loslassen der gezielten Ergebnisorientiertheit. Um das Tun. Um das Spiel mit der Farbe.
Und das war es dann auch schon mit den Regeln. Wie gesagt, male ich mit Acrylfarbe und Spachtel auf Papier. Wenn du das einmal ausprobieren möchtest, komm gerne in einen meiner Workshops zum Intuitiven Malen. Ich finde diese Art zu malen so wunderbar entspannend! Das Spielen mit Farben tut mir einfach gut und das erlebe ich auch bei meinen Teilnehmer:innen. Im Newsletter und auf Instagram poste ich immer wieder neue Termine.
Aber natürlich kann man das Prinzip dieser Challenge auch auf andere Maltechniken oder Bereiche übertragen! Malen mit Acrylfarbe, skizzieren mit Bleistift, Collagen kleben, schreiben, Blumen stecken… ich bin gespannt, wie du #Minutenfuenf für dich umsetzt. Schreib mir das gerne – ich bin total gespannt auf deine Ideen!
Bei Instagram findest du auch ein Video mit einer Anleitung zu #Minutenfuenf von mir.
Ein Stück Ehrlichkeit zur Malchallenge
Meine Malchallenge läuft jetzt schon seit einigen Wochen. Ich müsste direkt einmal schauen, wann genau ich damit angefangen habe. Ich weiss es nicht. Und daran siehst du auch schon, dass ich meine eigenen Regeln nicht all zu ernst nehme. Die Challenge soll mir eine Hilfe sein und keine Last. Es gab Tage, die waren so voll, dass ich mich nicht mehr aufraffen konnte. Es gab Tage, da war ich krank und hatte keine Kraft mir meine Materialien ans Bett zu holen. (Obwohl genau so eine Situation mal der Start für mein heutiges Malen war. Eine andere Geschichte, die mal erzählt werden will.)
Urlaub ist für mich KEIN Grund nicht zu malen. Ganz im Gegenteil. Da male ich besonders gerne (und webe auf Steinen und Holz – ich sags ja – Beschränkung. Hast du Lust auf einen Workshop zum Weben?) Ich nehme immer ein Urlaubskit zum Malen (und eins zum Weben) mit. Die kann ich euch später mal zeigen.
Stressige Tage sind kein Grund die #Minutenfuenf Challenge ausfallen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Emotionen wie Wut und Ärger kann ich hier besonders gut verarbeiten. Da darf das Malen auch schon mal etwas aggressiver ausfallen und vielleicht male ich auch danach noch ein grösseres Blatt um richtig Platz zu haben mich auszutoben. Das Spiel mit den Farben tut mir einfach gut und so komme ich wieder „hinter“ die negative Emotion und an das Positive in meinem Inneren.
Vielleicht ist das erst mal ein guter Abschluss für diese Beschreibung meiner 5 Minuten Malchallenge. Sie ist ein kleines Spiel mit festen Regeln. Sie bringt mich in Aktion. Sie bringt mich ins Positive.
Und das wünsche ich mir auch für DICH!!! Den Start ins Positive.
Machst du mit? Was wird deine ganz persönliche 5 Minuten Challenge? Schreib mir gerne!
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Dann viel Spaß mit #Minutenfuenf
Herzliche Grüße,