Heiß. Sehr heiß. 36 Grad heiß soll es heute hier werden. Die Kinder haben schon vorher angekündigtes Hitzefrei in der Schule – das habe ich noch nie erlebt!
Sprechen wir also über die Hitze.
Abkühlung // was hilft gegen die Hitze?
Gestern war es ähnlich heiß, aber mein Tag war durchgeplant mit Terminen // hitzefrei für mich war leider nicht drin. Was kann man also an solchen Tagen tun, um sich ein wenig Abkühlung zu verschaffen? Schwimmbad, Planschbecken, Fahrt ans Meer, verstecken im Wald oder stundenlange Tauchgänge sind schließlich nicht immer drin…
Abkühlung bitte! Viel trinken, Schatten, Wassermelone, Eis und ein schattiger Lieblingsplatz gehen vielleicht auch noch. Aber jetzt verrate ich euch meine liebsten Erfrischungstipps!
Meine 3 liebsten Erfrischungstipps // Abkühlung garantiert
Tipp 1 // infused water
Infused water hilft mir an heissen Tagen genug zu trinken! Ich bin jemand, der sowieso schnell Durst hat und viel trinkt, aber „nur“ Wasser kann ich manchmal einfach nicht mehr sehen. Mal ein wenig Apfel im Wasser, etwas Minze, etwas Basilikum oder Gurke, etwas Himbeere oder Rosmarin // gibt einen neuen, frischen Geschmack, hat keine Kalorien, sieht hübsch aus und bringt Abwechslung ins Wasser trinken. Das Wasser dafür kommt bei uns übrigens direkt aus dem Hahn. Auf gekaufte Wasserflaschen – besonders aus Plastik – versuchen wir aus Gründen der Nachhaltigkeit soweit wie möglich zu verzichten. Billiger ist das übrigens auch noch.
Tipp 2 // Wassernebel aus der Flasche
Nein. Ich meine nicht diese gekauften Dosen mit einer kleinen Menge an teurem, komprimiertem, französischen Edelwasser mit dem man sich leicht das Gesicht benetzt. Ich meine etwas mehr Wassernebel, aber gerade so viel, dass man sich mit Klamotten einsprühen kann und nicht wie unterm Rasensprenger oder der Dusche nass wird. (Unterm Wasserstrahl des Rasensprengers herlaufen wäre übrigens ein Pro-Tipp meiner Kinder.) meine Empfehlung liegt wassertechnisch irgendwo dazwischen. Kauft euch eine gute Sprühflasche aus dem Baumarkt/ Gartencenter und füllt sie mit kühlem (Leitungs-) Wasser. ( „Handdrucksprüher“ heissen diese Geräte, falls ihr danach suchen wollt. Unser Handdrucksprüher ist ein anderer, den ich aber leider hier nicht verlinken kann, da er nicht aus dem Netz sondern aus dem Gartencenter ums Eck.) Jetzt kräftig Pumpen (OK – strengt etwas an bei der Hitze, lohnt sich aber. Versprochen.) Stellt den Diffusor auf möglichst feinen Sprühnebel ein, sucht euch ein Plätzchen im Freien oder zumindest am offenen Fenster, und dann, ja dann…….genießt diese erfrischende Dusche aus Wassernebel! Das ist wie duschen ohne zu duschen und die 3 Liter Sprühflasche reicht sicher um die gesamte Bürogemeinschaft, Familie, Grillpartygesellschaft oder die Kindergartengäste zu erfrischen!
Da dieser Handdrucksprüher nicht sonderlich attraktiv ist, gibt es an dieser Stelle ein erfrischendes Bild als Ersatz.
Nur noch am Rande: für eure Sprühaktion nehmt ihr natürlich NICHT die Sprühflasche mit dem Onkel franz schon irgendwelche Gifte im Garten verteilt hat (pfui). Für eure Abkühlung kauft ihr eine neue Duschenohnezuduschensprühflasche.
Tipp 3 // Leinen für die Nacht
Widmen wir uns der Nacht. Heisse Nächte sind ja was Schönes, aber nicht schlafen können wegen der Hitze dann ja nicht so sehr. Eine Klimaanlage haben wir nicht und der Sonnenschutz vor den Fenstern verhindert nicht, dass es auch in unserem Schlafzimmer deutlich warm wird. Was kann man da noch tun ausser laufenden Ventilatoren?
Ich schwöre auf Leinen. Alte Leinenbettwäsche. Glücklicherweise habe ich einige alte Betttücher und Bettbezüge geerbt aus verschiedenen Quellen in der Familie. Und ich LIEBE sie! In Leinen schläft es sich so wunderbar! Der Stoff selbst bietet ein Gefühl der Kühlung.
Geht mir bloss weg mit diesen modernen Microfaserbettwäschen. Die finde ich schrecklich! Moderne Baumwollbettwäsche finde ich meist so geht so. Sicher gibt es auch gute oder sehr gute neue, fein gewebte Bettwäsche aus hochwertiger Baumwolle oder Leinen, aber die sind dann leider auch unerschwinglich teuer. Vintage Bettwäsche aus Leinen oder Baumwolle findet man oft auf dem Trödelmarkt oder in Gebrauchtwarenläden. Wenn ihr Glück habt, gibt es in der Familie noch alte Wäscheschränke mit Aussteuertextilien. Fragt einfach mal durch die Familie. Omma hat vielleicht noch was im Schrank versteckt. Vielleicht konnte sich auch Mama nicht davon trennen wegen der schönen, aufwendigen Stickereien und Monogramme darauf und hat sie irgendwo ganz hinten im Schrank gelagert. Leinen erkennt ihr relativ einfach beim Berühren. Der Stoff fühlt sich bei der ersten Berührung viel kühler an als eine Baumwolle. Halbleinen ist auch wunderbar.
Diese alte Bettwäsche ist übrigens mit Avocadoschalen gefärbt. So kann man die alten Textilien einfach farblich verändern, wenn man nicht alles in weiß mag.
Gebrauchte Textilien aus Leinen kann man sehr heiss waschen!
Gebrauchte Bettwäsche ist sicher nicht jedermanns Sache. Das kann ich verstehen. Aber vielleicht hilft es euch, wenn ihr wißt, dass man so hochwertige alte Stoffe bedenkenlos bei 90 Grad waschen kann. Also quasi kochen. Und ja – normalerweise kann man sie auch wirklich kochen. Das macht es den Zweiflern vielleicht einfacher. Gebrauchte Wäsche ist übrigens oft viel schöner im Griff und gerade das Leinen dann schon sehr angenehm weich und nicht mehr so sperrig wie zu Beginn.
Aus Erzählungen weiß ich, dass es fast eine Wissenschaft war neue Leinenbettwäsche für die Benutzung vorzubereiten. Die musste lange eingeweicht und dann gewaschen werden. Das spart ihr auch auf diesem Weg alles.
Und wenn ihr einmal erlebt habt, wie schön es ist in ein gebügeltes, leicht knisterndes Leinenkissen zu sinken und sich bei Hitze nur mit einem ebenso knisternden, kühlen Betttuch zuzudecken, dann werft ihr eure Zweifel vielleicht über Bord.
Jetzt gönne ich mir ein, zwei, drei Gläschen infused water, nehmen eine Dusche und überlege mal, was ich als leichtes Mittagessen auf den Tisch bringe. Was sind eure Geheimtipps für heisse Sommertage?
Liebe, heisse Grüße
// Anja