Eigentlich hätte dieser Artikel auch heissen können: „vom Konsumieren und Kommentieren„.
Warum?
Ich hatte eine ganz liebe mail von einer Leserin, die nach meiner Nähanleitung Kinderröcke für ihre Tochter genäht hat. Und warum erzähle ich euch das alles? Weil die Röcke so toll geworden sind! Und weil sie so grossartig geworden sind, obwohl sie eigentlich vorher noch nie so richtig genäht hat und die vor langer Zeit gekaufte Nähmaschine wohl lange ungenutzt war. Und weil sie nicht nur endlich wirklich mit dem Nähen angefangen hat, sondern das Wochenende ohne Kinder und mit Regen und Nähmaschine auch noch als entspannend genossen hat. So schön.
Der Pusteblumenrock oben ist von mir // der Apfelrock von meiner Leserin Karina. Ist das nicht der Hammer? So tolle Röcke von einer Nähanfängerin? Und genau deshalb habe ich mich SO SEHR gefreut. Sie hat geschrieben, dass sie sich durch meine Anleitung getraut hat, die ja Freestyle ist und mit Fotos und nicht für Nähprofis gemacht sondern für Anfänger und alle, denen vielteilige Schnittmuster einfach zu kompliziert sind. Mir sind sie das nämlich auch. Und ich merke, dass meine Motivation schwindet, wenn ich erst zig kleiner Papierschnippselchen als Schnittmuster ausschneiden muss und das Ganze dann gleich noch mal aus Stoff. Uff. Ich weiß, dass das für viele Sachen notwendig ist, aber mich schreckt das ab. Ich brauche was Schnelles, Unkompliziertes. Das ist sicher auch der Grund, warum ich mir normalerweise keine Schnittmuster kaufe. Ich nehme ein altes Kleidungsstück als Vorlage, zeichne mir eventuell noch selber einen schnellen Schnitt und dann geht es los. So kann man nicht alles nähen, aber doch einiges.
Also. Traut euch! Röcke nähen ist wirklich ganz einfach.
Und wenn ihr // so wie ich // gerne mit alten Stoffen arbeitet, ist es eben auch nicht so schlimm, wenn doch mal etwas schief gehen sollte. So ein Stück aus einem Vintage Bettbezug (von dem ja meist noch reichlich Stoff übrig ist für einen zweiten Versuch) verschmerze ich eher als einen viele Euronen teuren Designerstoff. Mir geht das Nähen damit leichter von der Hand. Und schöne, ausgefallene Kindermuster findet man da ausserdem noch oft.
Beim Nähen hat sie auch noch direkt angefangen selbst zu experimentieren! Für den Rüschenrock gibt es nämlich keine Anleitung bei knobz. Herrlich.
Und solche verregneten Sommertage wie im Moment eignen sich natürlich ganz hervorragend für die ersten Nähversuche! Vielleicht habt ihr sogar noch Ferien und die Kinder sind bei Oma, so dass ihr euch ein wenig Zeit für euch nehmen könnt und eure ersten, zweiten, dritten Nähversuche. Und wenn eure kids dabei sind: lasst sie einfach mithelfen! Die Punkte stempeln oder den Stoff reißen (hüstel – ihr dürft natürlich auch schneiden, aber einfachen Bamwollstoff reiße ich meistens, weils einfach schneller geht – den Rest erledigt meine Overlock) macht auch den Kindern Spaß.
Wenn die Röcke dann fertig sind und es immer noch regnet: nutzt gerne meine 3 Tipps bei Dauerregen.
Jetzt kommen wir noch einmal zurück zum Konsumieren und Kommentieren. Ich weiß, dass am liebsten die Anleitungen in meinem blog gelesen werden. Dass sicher viele schon nach meinen Anleitungen genäht und gearbeitet haben. Dafür sind sie da und ich freue mich darüber! Wenn ihr aber wollt, dass ich vor Freude ein kleines Freudentänzchen vorm Rechner veranstalte, dann macht es wie Karina und erzählt mir, was ihr nach meinen Anleitungen hergestellt habt. Es ist so schön für mich zu sehen, was für tolle Dinge dabei entstehen! Ein kleiner Kommentar hier im blog, eine Nachricht oder eine mail. Das lässt mein Herz wirklich höher schlagen.
Danke liebe Karina, dass du dir nicht nur die Zeit genommen hast endlich los zu nähen, sondern auch noch die Musse hattest mir eine mail zu schreiben, von deinem Nähwochenende ohne Kinder zu berichten und Fotos für mich zu machen.
Das hat mich wirklich ehrlich und ganz doll gefreut.
Liebe Grüße.
– Anja –
Fotokredit: Fotos (bis auf den Pusteblumenrock, der ist von mir) netterweise von meiner Leserin Karina zur Verfügung gestellt.