Shibori // hatte ich bis vor kurzem noch nicht gehört. Unfassbar eigentlich! Schliesslich verbringe ich ziemlich viel Zeit des Tages mit kreativen Projekten. Vielleicht war es so, dass mir das Wort einfach nichts sagte und ich es deshalb überhaupt nicht abgespeichert habe. Geht euch auch so? Das werden wir heute ändern!
Was ist Shibori?
Es handelt sich dabei um eine traditionelle Reservetechnik zum Färben, die seit ewigen Zeiten in Japan praktiziert wird. (Seit dem 8. Jahrhundert!) Da verwundert es mich gleich noch mehr, dass ich noch nichts davon gehört hatte. Schliesslich leben wir in Düsseldorf und gibt es bekanntlich eine sehr große japanische Gemeinde. Trotzdem war diese Technik noch nicht bei mir eingezogen.
Wie genau funktioniert Shibori?
Stoffstücke werden gefaltet, abgebunden, umwickelt oder zwischen Holzstücke geklemmt und anschliessend // meist mit Indigo // gefärbt. Zum Teil wird der Stoff sogar bestickt, nur damit beim Färben gewisse Stoffteile ausgespart werden. Die Stickerei wird dann nach dem Färben wieder entfernt. Shibori ähnelt der bekannteren Batik Technik. Allerdings muss ich sagen, dass Batik mich nie wirklich interessiert hat. Wenn ihr aber mal die Bildersuche bemüht und nach Shibori sucht, werdet ihr feststellen, dass beim Shibori ganz wunderbare grafische und zum Teil hoch komplexe Muster entstehen! Echte Textilkunst. Klar, dass ich Shibori jetzt in mein Herz geschlossen habe, oder?
Wie habe ich das japanische Färben kennengelernt?
Johanna vom blog Johannarundel hat ein Buch über diese Technik geschrieben und mich gefragt, ob ich es einmal für sie ausprobieren möchte. „Shibori – Färben auf Japanisch“ Das mache ich gerne. Es handelt sich nämlich dabei um eine ganz besonders hübsche Technik! So habe ich direkt meinen Stoffvorrat durchstöbert und mir die Reste von weißen Baumwolllaken genommen und einen vintage Kopfkissenbezug. Perfekt, dass ich auch noch passenden Textilfarbe da hatte. Das Färben habe ich dann ganz schnell getestet und war begeistert! Auf Instagram gab es schon ein paar Bilder zu sehen. Zum fertig nähen der Projekte bin ich aber erst jetzt gekommen. Also kann’s endlich los gehen mit meinem Erfahrungsbericht über das Japanische Färben. Und ich kann euch auch direkt die Ergebnisse zeigen.
Ich habe ein paar der Färbetechniken ausprobiert. Im ersten Schritt habe ich mich dabei auf die Techniken konzentriert, bei denen man Stoffe faltet und dann zum Färben fixiert. Das Sekka, bei dem der Stoff dreieckig gefaltet wird und das Itajime. Dabei entstehen relativ gleichmäßige Muster. Interessieren würde mich auch noch das Bomaki, bei dem der Stoff um ein Rohr gewickelt und gebunden wird. Das werde ich wohl bei der nächsten Färbeaktion mal ausprobieren.
Sekka – gibt ein sehr schönes, grafisches Muster. Beim nächsten mal würde ich aber mehr Stoff aus den Brettchen raus ragen lassen, so dass mehr Stoffanteil eingefärbt wird. Insgesamt ist es mir so zu wenig Farbe. Diese Stoff wartet noch darauf verarbeitet zu werden.
Das Kissen war schon fertig genäht und ich habe es so wie es ist gefaltet und gefärbt. Das Ergebnis passt ganz wunderbar zu den anderen gefärbten Kissen auf unserem Bett!
Mein Lieblingsprojekt ist diese kleine Tasche. Mit Itajime gefärbt und so ähnlich genäht wie die Clutch, die in dem Buch beschrieben wird.
Und? Merkt ihr euch jetzt, was Shibori ist? Wenn ihr auf den Geschmack gekommen seid: in dem Buch gibt es natürlich noch viel mehr Anleitungen. Verschiedene Techniken // gefärbtes Geschenkpapier // einen Lampion // Geschirrtücher // Tapete // Loop …..
Da fällt mir ein, dass ich doch unbedingt noch Geschirrtücher färben wollte! Mal sehen, ob ich das vor Weihnachten noch schaffe. Das wäre eigentlich eine schöne Geschenkidee. Oder verschenke ich einfach das Buch? Mal sehen.
Danke an den EMF-Verlag, der mir dieses Buch zur Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Liebe Grüße und schöne Vorweihnachtstage.
– Anja –
Kommentare (3)