Museumsinsel Hombroich

Die Museumsinsel Hombroich habe ich schon öfters besucht. Dieses Mal war ich dort im Zuge meines Sabbaticals. Mein Plan ist es, in jeder Woche meines Sabbaticals einen Ausflug zu machen, ein Museum zu besuchen oder etwas Neues auszuprobieren. Und das jeweils nur mit mir alleine. 

Die erste Woche hat mich also auf die Insel Hombroich geführt. Ich habe die einzelnen Ausflugstermine nicht durchgeplant, aber mir war von Anfang an klar, dass das mein erster Ausflug sein würde. Ich kenne diese Museumsinsel schon seit vielen Jahren und finde es dort einfach wundervoll.

Die Insel ist im Sommer wie im Winter einen Ausflug wert. Im Moment gibt es dort Sanierungsarbeiten und einige Gebäude und Wege sind gesperrt. Das hat meinen Besuch aber nicht weniger schön gemacht, weil ich dadurch andere Wege gegangen bin und mir bisher unbekannte Ausstellungsräume entdeckt habe. Wenn man so alleine über die Insel läuft und kaum einer Menschenseele begegnet, an der Erft entlang und vorbei an den kleinen Seenflächen, fühlt man sich völlig losgelöst vom normalen Leben in der Großstadt. Ganz klein und nah an den Elementen. Gleichzeitig ganz groß und beseelt.

Über die Insel verstreut sind die Ausstellungsgebäude, gefüllt mit Kunst und umgeben von unglaublich schöner Natur. Alles was auf der Insel „platziert“ wurde ist unaufgeregt und schön in den Materialien. Selbst Absperrseile (dünne Stäbe mit Seil verbunden) fügen sich hier sanft und unauffällig in die Natur ein. Ein paar Stunden auf der Insel sind immer eine Wohltat und Futter für die Seele. Genau das Richtige für Tag zwei meines Sabbaticals.

Dazu gibt es ein kleines, ganz einfaches Cafe, das in die Landschaft eingebettet ist. Dort steht – passend zur minimalistischen Gestaltung der Insel – ganz einfaches Essen bereit: Pellkartoffeln, Stuten, Salz, Brot, Apfelmus, Äpfel… dazu Wasser, Tee und Kaffee. Als Dankeschön hinterlässt man einen freiwilligen Betrag über eine bereitstehende Spendenbox. Ich freue mich jedes mal auf dieses einfache Essen in der schlicht schönen Architektur des Cafes.

Dieses mal musste ich das Cafe erst mal finden. Durch die Umbauten waren die direkten Wege versperrt und das Gebäude nur über einen Umweg zu erreichen. Umso schöner, als ich schlussendlich dort angekommen bin. Neben mir gab es dieses mal, außer den gelegentlich vorbeikommenden Handwerkern und Gärtnern, nur eine andere Besucherin und es herrschte eine wohltuende Stille. Für die Ohren und für die Augen. 

Diese Stille ist das besondere auf der Insel. Keine lauten Farben, keine störenden Materialien. Nichts was gross und laut sein will. Nur die Natur, die hineingelegten Ausstellungsräume und die Kunst.

Im Sommer und am Wochenende ist es hier natürlich nicht ganz so still und die Insel wird von mehr Menschen besucht. Dann stehen unter den Bäumen vor dem Cafe Tische und Klappstühle bereit und werden von den Besuchern gerne angenommen. Wenn man es sich aussuchen kann, empfehle ich die Insel lieber in der Woche zu besuchen und gerne auch an Tagen an denen das Wetter nicht so schön ist.  Dann ist man mit der Insel fast allein und kann sie in aller Ruhe geniessen.

Die Düsseldorfer ArtCard ist hier gültig – ebenso wie für die nicht weniger schöne Langen Foundation in der Nähe. Wenn man einen ganzen Tag Zeit hat, kann man das sehr gut verbinden.

Wichtig für einen Besuch: man bewegt sich durch und in der Natur. Die meisten Wege sind aus Kies, der Zugang zur Insel startet mit einer Treppe. Einen Besuch mit Kinderwagen empfehle ich eher nicht.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite der Museumsinsel Hombroich

(c) Stiftung Insel Hombroich

Kunst ist Seelsorge und ein Besuch der Insel ist es für mich auch. Ich hoffe, dass auch die Besucher die Ruhe der Insel bewahren und sich, so wie die Gebäude und die Kunst, leise und unaufgeregt in die Natur einfügen. 

Reguläre Öffnungszeiten: Mo-So 10-18 Uhr (können sich nach Jahreszeit oder Witterung ändern)

 

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