Werbung unbeauftragt – Geräte selbst gekauft
Vor einiger Zeit habe ich mir zwei Maschinen vom Hersteller Simplicity gegönnt:
- Bias Tape Maker
- Rotary Cutting Machine
Lange Zeit gab es die nur in Amerika und ich habe immer schon damit geliebäugelt, aber mittlerweile kann man sie auch in Deutschland kaufen.
Ich habe mich dann auch total gefreut, als sie endlich in meinem Besitz waren. :-) So lange hatte ich drauf gewartet. Bis auf einen ersten Test, bin ich aber gar nicht dazu gekommen, die Maschinen richtig zu benutzen.
Neues Jahr – neues Glück. Gestern habe ich endlich so richtig losgelegt.
Zuschnitt mit der Simplicity Rotary Cutting Machine:
Der Bias Tape Maker ist ausgestattet mit einem Schrägbandformer in der Größe 1 Zoll. Dafür muss man den Stoff 2 Zoll breit zuschneiden. (Einsätze für andere Breiten kann man dazu kaufen.) Ich hatte mir viele verschiedene Stoffreste rausgelegt, die ich zu Schrägband verarbeiten wollte. Leider lassen sich nicht alle Stoffe so gut mit der Cutting Machine schneiden. Zunächst braucht man eine gerade Kante, die man am Anschlag anlegt. Dünne Stoffe ziehen schnell seitlich weg, für dickere Stoffe muss man die Druckstärke vom Schneiderad erst umstellen. So ganz glücklich bin ich mit dieser Maschine noch nicht. Ich werde sie demnächst noch mal testen. Ich habe mich so auf den Bias Tape Maker gefreut, dass ich mich damit nicht so lange aufhalten wollte und habe Stoffstreifen klassisch mit Rollschneider und Schneidelineal geschnitten.
Vielleicht war ich mit dieser Maschine zu geizig und hätte direkt die Deluxe Rotary Cutting & Embossing Machine kaufen sollen? Hat jemand Erfahrung mit der Maschine? Ich würde sie gerne mal im Vergleich testen, um zu sehen, ob sie praktischer im Gebrauch ist.
Schrägband formen mit dem Simplicity Bias Tape Maker:
Nun also zum Main-Act: dem Schrägbandformer.
Laut Anleitung muss man den Stoff in der passenden Breite zuschneiden, dann auf die Rolle aufwickeln, durch den Schrägbandformer fädeln, unter die Heizeinheit legen, aufheizen und den Go-Knopf drücken. Das hört sich komplizierter an, als es ist. Bis auf das Aufwickeln geht alles ganz schnell und unkompliziert.
Meine Stoffbänder hatte ich ja schon geschnitten. Ich habe dann einige im 90° Winkel aneinandergenäht (wie bei den herkömmlichen Schrägbandformern auch) damit ich nicht so viele kurze Stücke aufwickeln muss. Laut Anleitung muss man an der Nahtstelle die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Das habe ich natürlich auch gemacht.
Alles vorbereitet, also nur noch das Knöpfchen drücken und los geht es. Und das geht wirklich super und einfach!
Probleme hat der Tape Maker nur bei den Nahtstellen, die waren ja auch mit klassischen Schrägbandformern schon schwierig zu überbrücken.
Bein normalen Baumwollstoffen ging es ganz gut.
Allerdings habe ich mich gefragt, wofür ich die Nahtzugaben auseinandergebügelt habe. Die Maschine hat sie nämlich wieder auf eine Seite umgelegt.
Bei dickeren Stoffen war es schwierig. Ich hatte mir ja viele verschiedene Stoffe rausgesucht – auch diesen wunderbaren 70er-Jahre-Stoff. Da hat der Tape Maker den Übergang nicht so richtig hingekriegt.
Ich habe ein bisschen experimentiert und die besten Ergebnisse bekommen, wenn ich die Nahtzugaben möglichst weit zurückgeschnitten habe.
So habe ich an diesem Tag viele, viele Stoffschnipsel produziert….
….und natürlich auch viele, viele verschiedene Schrägbänder.
Viele, viele Meter.
So schöne Schrägbänder kann man einfach nicht im Laden kaufen. Ich liebe ja die ausgefallenen Stoffe – besonders auch als Schrägband. Zum Beispiel als Abschlusskante für Kinderröcke. Übrigens hat auch Jersey super funktioniert. Jersey ergibt ein Schrägband, das man auch gut um Rundungen legen kann.
Besonders gut gefällt mir das Schrägband, das ich aus ganz kurzen Abschnitten zusammengesetzt habe. Das war viel Schnipselei und Näherei, aber ich freue mich schon darauf, ein Projekt damit zu machen.
Nach ein paar mal Stoffe aufrollen, habe ich übrigens beschlossen, es mal ohne aufrollen auszuprobieren. Ich habe also nur durch den Schrägbandformer und die Heizeinheit gefädelt und den Stoffstreifen einfach über die Leitrolle gelegt. Dann auf Go gedrückt und aufgepasst, dass der Stoff richtig reinläuft. Das hat auch super funktioniert. Man muss ja sowieso dabei bleiben, wenn man die Maschine benutzt.
Danke liebes Maschienchen – das hat Spaß gemacht.
Wir werden noch öfters zusammenarbeiten.
PS: Mittlerweile war das Schrägband im Einsatz: hier und hier und hier und hier….
April 2020 – Nachtrag:
im Moment fragen mich viele nach der Maschine und möchten Sie mir abkaufen. Sicher ist die Nachfrage gestiegen, weil z.Z. viele Behelfsmasken nähen und die Schrägbänder als Bindebänder nutzen. Ich habe mich jetzt dafür entschieden die Maschine nicht zu verkaufen sondern einer Institution aus dem Raum Düsseldorf zur Verfügung zu stellen, die im Moment solche Masken nähen. Schreibt mir einfach und ich überlege dann, an wen ich das Gerät gebe.
Näht fleissig und bleibt gesund!