Meine Güte bin ich stolz. Da ist das Fräulein M doch gestern einfach mal aus dem Stehgreif den Kids-Cup beim Metro Group Marathon in Düsseldorf mitgelaufen. Das ist echt ein tolles Erlebnis // für die Kinder und für die Eltern!
Sportlich war Fräulein M schon immer // seit einiger Zeit ist sie beim Leichtathletik und beim Athletica. Dass ihr das Laufen Spaß macht, haben wir dabei schon lange beobachtet. Nur so einen richtigen, offiziellen Lauf hatte sie eben noch nie mitgemacht. So ein bisschen scheuen wir [Eltern] auch die Anmeldung für diese Wochenendwettbewerbe // schliesslich hat man so schon immer genug Programm am Wochenende. Aber dieses mal passte es vom Termin und nachdem wir sie gefragt hatten, ob sie Lust hat, sind wir kurzentschlossen am Samstag zur Stadtsparkasse gefahren und haben sie nachgemeldet. Die Nachmeldung kostet für Kinder 5 €, wenn man frühzeitig anmeldet, ist der Kids-Cup sogar kostenlos.
Die Anmeldung war wohl schon das erste kleine Erlebnis. Schliesslich sind in der Stadtsparkasse reichlich Stände aufgebaut, die für Marathonläufe in anderen Städten, Iso-Getränke, Sportkleidung usw. werben. Die gemeldeten Läufer holen ihre Startnummern ab und es herrscht eine positiv aufgeregte Stimmung.
Natürlich musste auch Fräulein M erst mal ihren erhaltenen Beutel inspizieren, in dem ausser der Startnummer noch ein Halstuch, eine Kappe, der Streckenverlauf und ein paar Kleinigkeiten waren.
Na ja, und wie das dann oft so ist, passte der Termin dann doch nicht so perfekt. Der Kindergeburtstag am Samstag dehnte sich viel länger aus als geplant, die kleine vorgesehene Laufrunde viel aus und die Laufstrecke sind wir erst am Abend noch einmal mit dem Auto abgefahren als es schon dunkel wurde. Das ist sicher keine perfekte Vorbereitung auf so einen Lauf, aber schliesslich sollte kein Treppchenplatz erreicht werden sondern der Spaß im Vordergrund stehen.
Sonntag Morgen // Kids-Cup Düsseldorf
Am Sonntag Morgen hieß es dann seeeehr früh aufstehen. Treffpunkt für uns war schon um 8 Uhr am Rheinufer. Uff. Glücklicherweise kann man von uns aus schnell mit dem Fahrrad zum Start am Rhein fahren // öffenltiche Verkehrsmittel und Auto sind am Tag des Marathons immer ein Problem. Mit dem Fahrrad kommt man immer irgendwie durch.
Und dann ging es auch schon fix los. Ein wenig aufwärmen mit dem ASC, das DIXI Klo ausprobieren, wärmende Klamotten ausziehen und auf zum Start. Schön, dass das Wetter freundlich zu uns war und nicht wie bei der Fahrt zur Anmeldung am Vortag Wolkenbrüche vom Himmel kamen.
Um 8.45 Uhr war die Startzeit für die Kinder und der erste offizielle Lauf unserer „Kleinen“ [HÜSTEL] konnte beginnen.
Beim Abfahren der Strecke hatten wir 2 Punkte ausgemacht, an der wir Fräulein M anfeuern wollten // so hat der Rest der Familie sich dann wieder mit den Fahrrädern aufgemacht um pünktlich da zu sein. Schön, dass sie ein leuchtend neon-farbenes Shirt anhatte und wir sie am Hofgarten schon aus weiter Entfernung entdecken konnten. Die halbe Strecke hatte sie an dieser Stelle schon geschafft.
Unser 2. Treffpunkt lag am Ende der Kö // auch da hat alles super geklappt und sie sah fast fitter aus als am 1. Treffpunkt. Das war leider nicht bei allen Kindern so. Einige waren völlig fertig und wenige kamen auch schon weinend an uns vorbei. Da konnten wir leider nur anfeuern und Mut zusprechen. Sich so einen Lauf einzuteilen ist sicher schwierig für Kinder.
Fräulein M hatten wir eingetrichtert möglichst nicht zu schnell anzufangen und gemütlich zu laufen, weil uns wichtig war, dass sie gut durch kommt und den Lauf in guter Erinnerung behält. Zeit richtig zu trainieren und das passende Tempo für so einen Lauf zu finden gab es vorher leider nicht.
So kam sie dann auch recht entspannt am Zieleinlauf am Rheinufer an. Die stolze Mama und Schwester standen natürlich schon bereit um sie noch einmal auf den letzten Metern anzufeuern. Der stolze Papa musste leider zeitgleich selber ein Training geben und wurde per Handy informiert.
Richtig kaputt sah sie dann nicht aus nach ihrem Lauf. Es gab noch genug Kraft um sich im Anschluss den Zieleinlauf des eigentlichens Marathons anzusehen und die Angebote des Sportactionbusses auf dem Rathausplatz auszuprobieren.
Mein Fazit zum Marathonlauf:
Persönlich: Es hat Spaß gemacht. Das ist das Wichtigste. Fräulein M hat eine Medaille bekommen, auf die sie mächtig stolz ist. Die positive Stimmung des Marathonlaufes hat sich auch auf den Kinderlauf übertragen. Die Platzierung war für sie und uns nicht entscheidend. Der Lauf sollte Spaß machen und vielleicht Lust auf mehr. Das hat geklappt. Sie will im nächsten Jahr wieder laufen und ihre große Schwester will beim Marathon 2016 in Düsseldorf auch am Start sein. Wirklich geschafft war sie nach dem Lauf nicht. Kein Riesendurst, kein Riesenhunger, keine rote Rübe. Den nächsten Lauf könnte sie sicher schneller angehen.
Für andere Eltern: Das Abfahren der Strecke war wichtig. So konnte sie schon einmal die Strecke „erleben“ und sich beim Lauf besser orientieren. Die verabredeten Treffpunkte waren auch wichtig. So wusste sie, dass sie an ein paar Stellen angefeuert wird und wir Wasser dabei haben [aus Erfahrung weiß ich, dass sie viel Wasser braucht]. Ausserdem war die Strecke dadurch für sie in einzelne Abschnitte eingeteilt. Der erste Treffpunkt lag etwa auf halber Strecke, beim zweiten Treffpunkt wusste sie, dass es fast geschafft ist.
Wenn die Planung längerfristig ist: die Strecke im Vorfeld ein paar mal üben, so dass die Kinder ein Gefühl für die Entfernung bekommen und sich ihre Kraft einteilen lernen.
Für den Veranstalter: Wenn Fotos vom Oberbürgermeister gemacht werden sollen, wäre es toll wenn der Zeitpunkt besser gewählt wird. Herr Geisel muss nicht gerade zu der Zeit auf der Strecke interviewt und fotografiert werden, wenn eigentlich der Kinderlauf gestartet werden soll. Die Kinder sind aufgeregt und wollen püntlich starten. Ein paar mehr Informationen zum Kids-Cup im Vorfeld wären toll: bekommen die Kinder auf der Strecke Wasser? Was sollen die Kinder machen, wenn sie wirklich „nicht mehr können“ oder sich auf der Strecke verletzen? Wie erkennen sie die offziellen Helfer? Wo nimmt man die Kinder eigentlich nach dem Lauf wieder in Empfang? [Sie kamen an irgendeiner nicht markierten Stelle einfach durch den Zaun – das ist wirklich nicht optimal.] Wann und wo genau ist die Siegerehrung? [Wir wollten eigentlich zuschauen, haben sie aber leider nicht entdeckt.]
Eltern und Kinder können besser in so einen Lauf gehen, wenn die Eckdaten klar sind und man einen konkreten Treffpunkt im Ziel hat.
Wenn eure Kinder sportbegeistert sind // meldet sie an! Sie gehen superstolz aus so einem Tag. Es ist toll die eigenen Stadt mal ganz anders zu erleben.
Wenn eure Kinder sportbegeistert sind, aber sich noch nicht trauen // geht hin und schaut den Lauf einfach mal an. So bekommen sie bestimmt Lust, es einmal selbst zu probieren.
Der Rückweg war dann eigentlich das anstrengenste für uns. Wir mussten wieder zum Start zurück, das Fahrrad von Fräulein M einsammeln und durch die Stadt nach Hause zurück. Und wer schon einmal einen Marathon erlebt hat, weiß, dass es manchmal gar nicht einfach ist dahin zu gelangen wo man hin will! Der normale Marathon lief noch quer durch die Stadt, wir mussten ein paar mal kreuzen und durch einige Menschenansammlungen und vorbei an den Wechselzonen der Staffelläufer. Aber auch das haben wir noch geschafft und sind zu Hause erst mal gemütlich aufs Sofa gesunken.
Für den kleinen Spaß zwischendurch sind uns immer wieder Autofahrer mit verzweifelten Gesichtern begegnet. Mit dem Fahrrad kommt man durch // mit dem Auto leider nicht. Einige Viertel von Düsseldorf sind während des Marathons quasi von der Aussenwelt abgeschnitten…. das scheinen einige einfach nicht glauben zu wollen und fahren jede einzelne Strasse des Viertels ab auf der Suche nach einem Ausweg.
Ich mag diesen Tag, an dem die ganze Stadt für diese sportliche Veranstaltung lahm gelegt ist! Auch wenn die Mädels das sportliche Talent wohl nicht von mir sondern von ihrem Papa geerbt haben. Na ja, der kreative Anteil hat sich zum Glück auch vererbt.
Sportliche Grüße.
– Anja –
Kommentare (2)